Inhaltsverzeichnis
Säule 1a – Akupunktur – Die Kunst der Nadeln
Akupunktur ist eine der bekanntesten Therapieformen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Mit feinen, sterilen Nadeln werden gezielt Punkte entlang der Meridiane stimuliert – jenen Energiebahnen, durch die das Qi, die Lebensenergie, fließt. Ziel ist es, Blockaden zu lösen, das energetische Gleichgewicht wiederherzustellen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Ein gestörter Qi-Fluss wird in der TCM als Ursache vieler Beschwerden verstanden. Durch präzises Setzen der Nadeln kann dieser Fluss harmonisiert werden. Die Wirksamkeit von Akupunktur ist wissenschaftlich gut untersucht – besonders bei chronischen Schmerzen, Verdauungsproblemen, Schlafstörungen, psychischem Stress und Atemwegserkrankungen.
Während einer Sitzung spüren viele ein leichtes Ziehen oder ein Wärmegefühl, oft gefolgt von tiefer Entspannung. Wird Akupunktur fachgerecht durchgeführt, ist sie eine sehr sichere Methode mit hohem therapeutischem Potenzial – ganz ohne Medikamente oder invasive Eingriffe.
Säule 1b – Moxibustion – Die heilende Kraft der Wärme
Moxibustion ist eine wärmende Behandlungsmethode der TCM, bei der getrocknetes Beifußkraut (Moxa) nahe spezifischer Akupunkturpunkte verbrannt wird. Die entstehende Wärme dringt tief ins Gewebe ein, aktiviert den Qi-Fluss und wirkt besonders bei Kälte- oder Yang-Mangel-Beschwerden stärkend und durchblutungsfördernd.
Typische Anwendungsbereiche sind Erschöpfung, Kälteempfindlichkeit, chronische Schmerzen oder Menstruationsbeschwerden. Die sanfte Wärmereizung kann das Immunsystem stimulieren und das energetische Gleichgewicht fördern.
Es gibt direkte und indirekte Formen der Anwendung – entweder wird das Moxa direkt auf die Haut oder über einer Schutzschicht (z. B. Ingwer) abgebrannt. Häufig wird Moxibustion mit Akupunktur kombiniert, um deren Wirkung zu vertiefen. Fachgerecht angewendet ist sie angenehm, sicher und sehr effektiv – besonders bei langanhaltenden oder tiefsitzenden Beschwerden.
Säule 1c – Schröpfen – Eine traditionelle Therapieform der TCM
Schröpfen ist ein traditionelles Verfahren zur Förderung der Durchblutung, Lockerung der Muskulatur und Ausleitung von stagnierender Energie. Mit Hilfe von Schröpfgläsern, die per Unterdruck auf die Haut gesetzt werden, wird ein intensiver Reiz erzeugt, der den Qi- und Blutfluss anregt.
Man unterscheidet verschiedene Methoden:
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Trockenes Schröpfen: Die Gläser bleiben für einige Minuten auf der Haut und wirken lokal durch das erzeugte Vakuum.
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Nasses Schröpfen: Nach einem kleinen Hautschnitt wird das Glas aufgesetzt, um stagnierendes Blut auszuleiten.
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Gleitendes Schröpfen: Bei dieser Technik wird ein eingeöltes Schröpfglas über den Rücken bewegt – ähnlich einer kräftigen Massage.
Diese Methode eignet sich besonders bei Verspannungen, Rückenschmerzen, Erkältungssymptomen oder zur allgemeinen Vitalisierung. Die sichtbaren Hautverfärbungen nach der Behandlung sind harmlos und verschwinden in der Regel innerhalb weniger Tage.
Auch wenn Schröpfen gut verträglich ist, sollte es nur von erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden. Richtig angewendet, kann es ein wirkungsvoller Bestandteil ganzheitlicher Therapiekonzepte sein.