Qi Gong und Tai Chi sind zwei zentrale Formen der chinesischen Bewegungstherapie, tief verwurzelt in der Philosophie und Praxis der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Beide verbinden bewusste Bewegung, Atmung und innere Achtsamkeit – mit dem Ziel, das Qi zu stärken, den Körper zu regulieren und den Geist zu beruhigen. Sie sehen äußerlich ähnlich aus, folgen jedoch unterschiedlichen Ansätzen und Zielen.
Inhaltsverzeichnis
Qi Gong
Qi Gong bedeutet wörtlich „Arbeit mit dem Qi“ – also das gezielte Pflegen, Leiten und Harmonisieren der Lebensenergie. Die Übungen bestehen aus langsamen, wiederholten Bewegungsfolgen, kombiniert mit tiefer Atmung und innerer Sammlung.
Qi Gong kann vorbeugend oder gezielt therapeutisch eingesetzt werden – etwa bei Erschöpfung, Stress, innerer Unruhe, hohem Blutdruck oder chronischen Schmerzen. Es ist sanft, anpassbar und auch im höheren Alter oder bei eingeschränkter Beweglichkeit gut ausführbar.
Siehe auch: Artikel zu Qi Gong
Tai Chi
Tai Chi ist ursprünglich eine Kampfkunst, die heute vor allem für ihre gesundheitsfördernde Wirkung geschätzt wird. Die Praxis besteht aus fließenden, bewusst geführten Bewegungssequenzen, die Gleichgewicht, Koordination und innere Zentrierung fördern.
Tai Chi unterstützt die Stabilität, kräftigt sanft die Muskulatur und stärkt das Nervensystem. Besonders bei älteren Menschen zeigt es nachweislich positive Effekte zur Sturzprävention und Stressbewältigung.
Siehe auch: Artikel zu Tai Chi
Was beide Praktiken verbindet
Qi Gong und Tai Chi fördern gleichermaßen die Regulation des Herz-Kreislauf-Systems, stärken das Immunsystem, senken Stress und verbessern die Selbstwahrnehmung. Sie schenken innere Ruhe – ohne Leistungsdruck, aber mit tiefer Wirkung. Durch ihre weiche, achtsame Ausführung sind sie auch bei körperlichen Einschränkungen eine wirkungsvolle Ressource für Heilung und Regeneration.
In einer Welt voller Reizüberflutung und Geschwindigkeit schaffen Qi Gong und Tai Chi eine stille Gegenbewegung – einen Raum für Verbindung, Klarheit und Balance. Wer regelmäßig übt, stärkt nicht nur den Körper, sondern auch das Vertrauen in den eigenen Rhythmus.